Ich werde demnächst Papa und gerade ist bei uns die Diskussion in Gange, ob wir uns an Stoffwindeln trauen oder nicht. Meine Frau arbeitet in einer KiTa und ist bisher nicht so begeistert. Ich, der keine Ahnung vom Wickeln hat, finde den Umweltschutzaspekt und den “technischen” Aspekt des Ganzen sehr reizvoll. Totschlagargument ist gerade das Wickeln auf Reisen, Ausflügen. Da ich die Community hier sehr cool finde, wollte ich mal nachfragen und eure Erfahrungen abgrasen.

  • Jeena
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    fedilink
    410 months ago

    Ich kann mich erinnern als meine Mutter noch für meinen kleinen Bruder Stoffwindeln waschen musste, sie war praktisch nur damit beschäftigt und ihn am füttern. Wir bekamen dann einmal 3 Einwegwindeln von der Kirche aus dem Westen, das war ein Erlebnis sag ich dir :D. Aber ja die wurden dann für Reisen benutzt.

    Hier ist gerade 03:35 und ich bin zum 3. mal wach Heute, wenn ich dran denke dass ich all diese Windeln auch noch jeden Tag waschen und trocknen müsste, oh man … Man hat eh kaum zeit für irgendwas, ich glaube dieser Stress ist mir dann doch zu viel. Dann lieber weniger fliegen oder darauf achten weniger Verpackung zu kaufen um die Umwelt zu schonen.

        • @Kornblumenratte@feddit.de
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          fedilink
          310 months ago
          1. Waschmaschinen und Trockenmaschinen. Stoffwindeln per Hand waschen und trocknen ist eine Vollzeitaufgabe.

          2. Windelservice – Du schmeißt die gebrauchten Stoffwindeln in eine Box, die wird dann gegen eine mit frischen Windeln getauscht. Gibt es in vielen Städten.

          3. zumindest vor 20–35 Jahren gab es eine große Menge an ausgefeilten Stoffwindelsystemen, die das Wickeln selber vereinfacht haben – kaum aufwendiger als Wegwerfwindeln – und ziemlich auslaufsicher waren. Kein Vergleich zu den alten Mullwindeln, die haben kaum Saugkraft im Vergleich zu anderen Systemen.

          4. Windelvliese. Egal ob aus Seide oder Zellulose – es macht einen himmelweiten Unterschied ob die ganze Scheiße in der Mullwindel hängt aus der man sie kaum rauskriegt, oder die festen Bestandteile fein abgefiltert entweder mit in’s Zellulosevlies verpackt im Abfall landen oder mit ein paar Tropfen Wasser aus dem Seidenvlies ausgespült sind, das damit auch schon wieder fast einsatzklar ist. Windelvliese waren eine Offenbarung.

          5. Hygienewissen. Bei meinen Eltern steht immer noch der Kessel, in dem meine Mutter damals über’m Herd meine Windeln gekocht hat. Windeln waren Kochwäsche. Dafür gibt es überhaupt keinen Grund, 40° reichen völlig zum Windelwaschen aus, solange Baby keine Windeldermatitis hat. Dann braucht man 60° + Waschmittel (ohne Waschmittel tatsächlich 100°).

          • Jeena
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            fedilink
            110 months ago

            Cool, vielen Dank! Hatte von dem meisten tatsächlich keinen Schimmer ^^