Der Satiriker Nico Semsrott hat ein Buch über seine Zeit als Abgeordneter im Europaparlament geschrieben. Ein Gespräch über Verschwendung, Intransparenz, Depressionen – und Hoffnung.
Der Satiriker Nico Semsrott hat ein Buch über seine Zeit als Abgeordneter im Europaparlament geschrieben. Ein Gespräch über Verschwendung, Intransparenz, Depressionen – und Hoffnung.
Die letzte Generation lässt sich aufstellen. Ich denke deren Klimapolitik wird recht radikal sein
Ich finde den Plan der letzten Generation ins EP einzuziehen ehrlich gesagt ziemlich furchtbar. Sie sollten sich eher mit einer Partei solidarisieren anstatt die Stimmen noch weiter auf Splittergruppen zu verteilen und dadurch gegebenenfalls tatsächlich progressiven Parteien die nötigen Prozentpunkte für einen Einzug ins EP zu klauen.
Bei Tilo Jung war ein ausführliches Gespräch dazu. Ziel ist es, ins Parlament zu kommen, um dort mit Aktionen aufzufallen, weniger mit Sachpolitik. Das ist schon eine etwas andere Ausrichtung als bei der Konkurrenz. Ob es etwas bringt, wird man sehen müssen.
Ich kenne die Idee — dadurch wird sie aber nicht besser. Jemandem, der tatsächliche Sachpolitik (vor allem zum Thema Klimakatastrophe) machen will, den Platz weg zu nehmen oder schlimmer noch: die Stimmen so zu zerstreuen, dass hinterher noch weniger Progressive als ohnehin schon im EP sitzen, halte ich persönlich für super kontraproduktiv.
Die Letzte Generation hat sich meiner Meinung nach komplett verlaufen.
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Wenn ich mir das ganze Bauchschmerzen-Geschwätz von Luisa Neubauer über das ständige Umfallen der Grünen beim kleinsten Schubser von Rechts anhöre, frage ich mich wirklich, ob die diesen Schritt heute noch einmal gehen würde. An wen willst du dich da kleben? Dass das völlig nach hinten losgeht, wenn man sich an eine Partei bindet, die sich skrupellos an Überweisungen von Vonovia, Geflügelwirtschaft und Google erfreut, war mir schon klar - was sie sich davon erhofft hat, würde mich interessieren.
Solange es noch diese eine Wahl gibt, bei der die großen Parteien noch nicht den Einzug kleiner Parteien per Gesetz verhindert haben, sollte Mensch meines Erachtens die Chance nutzen und als kapitalismuskritische Person keine kapitalistischen Parteien wählen.
Dann wähle auf keinen Fall die Letzte Generation. Die sind nämlich überhaupt nicht kapitalismuskritisch.
Ich würde die Linke empfehlen, jetzt wo BSW sich abgespaltet hat und sie Carola Rackete aufgestellt haben. Die GUE/NGL ist vor allem durch die nordisch grün-linken Parteien meiner Meinung nach die öko-sozialste Gruppierung im EP.
Milliardäre enteignen oder kompostieren?
Letzte Generation wirklich lost. Sie werden max. einen Sitz bekommen und wollen Aktionen machen. Das geht auch außerhalb des Parlaments. Wie man diesen einen Sitz nutzt, hat Patrick Breyer jahrelang mit Bravour bewiesen, so sieht echte Politik aus. Was Aktionismus angeht, könnten sie auch mal bei climate defiance in den USA vorbei schauen.
Würde ich auch vermuten. Ihre bisherigen Forderungen waren es aber nicht, mit großem Abstand. Also mal schauen.
Nur was bringt eine Stimme für die letzte Generation, wenn sie keine Chance auf Sitze im Bundestag haben? Je mehr Stimmen progressive Parteien unter der 5% Hürde erhalten, desto mehr Sitze bekommen Rechte Parteien.
Es geht um die Europawahl. Da gibt es (noch) keine 5%-Hürde.
Im EU Parlament gibt es keine 5% Hürde wie im Bundestag, es reicht genug Stimmen für einen Abgeordneten zu sammeln
Alternativ kann man auch Die LINKE wählen welche auch für “radikaleren” Maßnahmen zur Klimakrise sind als etwa Die Grünen
Zum letzten Mal - die Verfassungsbeschwerde der PARTEI wurde abgelehnt, der kapitalistische Block hat im Bundestag durchgesetzt, dass zukünftig auch bei den Wahlen zum Europäischen Parlament nur noch Stimmen für ihresgleichen gültig sind.