Versuche zu verstehen was ServiceNow genau macht.
Kohle. Das ist eine Gelddruckmaschine.
Wie der Kollege schon schrieb. ITSM, also Service Management, war eine der ersten Anwendungen, und das soll auch sehr gut sein, wenn man es richtig einsetzt.
Wie bei jeder Enterprise Software ist das halt so ein Ding. Der Verkäufer bekommt irgendwie einen Fuß durch die Tür, überzeugt eine Person davon einen Use Case mit ServiceNow zu machen, oft irgendwas relativ Triviales, glorifiziertes Excel, aber ok, löst ein Problem; kann man machen.
Dann gibt der Verkäufer noch ein paar Drinks aus und am nächsten Tag läuft irgendein Honk mit der Parole ‘Wir machen jetzt alles mit ServiceNow’ durch die Firma! Tada.
Plötzlich sind da 50 Module und 3 Jahre Arbeit, weil jetzt ja alles zu ServiceNow muss.
Und ServiceNow hat zwar für alles ein Modul und eine No-Code-Lösung, mit der man auch irgendwie alles bauen kann. Nur nicht alles davon ist besonders Toll, eher halt so Neutral. Ein Tool, das man nutzen kann, aber nicht muss.
ServiceNow ist eine ITSM Plattform, angefangen von einer möglichen ITIL Implementierung mit Tickets (Incidents), Changes, Service Requests usw. Kann sie auch als CMDB (Asset-Verwaltung) genutzt werden u d darüber hinaus noch als Wissensdatenbank (Knowledge Base) dienen.
Also weiter Funktionen bietet es auch die Möglichkeit Service Verträge usw. Zu erfassen.
Und als Zusatz existiert in ServiceNow eine Low-Code-Entwicklungsplattform die benutzerdefinierte Anwendungen erstellen kann, Workflow-Automatisierung ermöglicht und Integrationen mit anderen Unternehmenssystemen ermöglichet, um im Unternehmen Geschäftsprozesse und -abläufe zu automatisieren.
ServiceNow ist praktisch eine Helpdesk-Software - also Tickets erstellen, Tickets auswerten, weiterleiten etc.
ServiceNow war mal ein ganz passables ITSM(IT Service Management)-Tool.
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Configuration Database (welcher PC steht wo? Welche Software ist da drauf? Wem gehört der?)
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Incidents (Mein PC startet nicht mehr, Hilfe)
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Changes (Bitte Software XYZ auf Version ABC upgraden)
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Catalog (Ein neues Iphone in Konfiguration X für Herrn Y bitte)
Das war mal das Kerngeschäft, und ist auch heute noch gut brauchbar.
Drumrum wurden aber für alles mögliche Zeug Module entwickelt. Personalprozesse, Außendienst, Finanzen und und und… Alles sehr US-zentrisch, teilweise mit EU-Datenschutz nicht vereinbar.
Die Lizenzbedingungen werden auch mit jeder Verlängerung nerviger und es fallen Features weg, die man dann extra lizenzieren soll.
Inzwischen ist es eine Gelddruckmaschine, die nur für Firmen im größeren Enterprise-Segment sinnvoll einsetzbar ist. Wir (20 ITler in einem Sozialträger mit ca 5k Usern) kommen mit dem ITSM-Teil gut zurecht, haben aber nach einem Versuch aufgegeben, eigene Prozesse auf der Plattform zu etablieren.
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ServiceNow ist im Prinzip ein glorifiziertes Ticketsystem. Du kannst darüber dein Assetmanagement machen, Tickets und Incidents adressieren, Helpdesk einrichten. Kannst auch andere Tools mit integrieren wie Security Scanner um so eine einheitliche Schnittstelle zu haben, wie du die an die richtigen Teams adressieren kannst.
ServiceNow ist aber ein bisschen wie SAP. Kann auf dem Papier echt viel, ist extrem anpassbar, aber auch schnell echt komplex und schwer handhabbar.