Der dänische Logistikkonzern DSV und der Private-Equity-Fonds CVC bieten nach SPIEGEL-Informationen Milliardenbeträge für das Frachtunternehmen Schenker. Und es gibt eine weitere Offerte.
Und vor allem warum so billig? Schenker hat glaube ich letztes Jahr einen operativen Gewinn von 1,1mrd Euro gemacht. Ne P/E von unter 14 für ein top aufgestelltes und profitables Unternehmen ist doch lächerlich wenig heutzutage.
Und gerade als Staat sollte man doch auch längerfristig denken und nicht die kurzfristige Finanzspritze nehmen, die eh in Relation zu den Summen mit denen der Staat hantiert gering wirkt, und stattdessen in Jahrzehnten denken. Gerade bei der Bahn sind ja viele Projekte langfristig, wie z.B. der Deutschlandtakt. Selbst wenn er pünktlich kommt, hat Schenker in der Zeit schon deutlich mehr als den gesamten Verkaufserlös als Gewinn erwirtschaftet. Und gerade für Investitionen kann sich der Staat doch eh günstig Geld leihen?
Auch das Argument, dass Schenker z.B. im Ausland tätig ist und es nicht Aufgabe des Staates ist halte ich für schwach. Zum einen stehen wir durchaus in Konkurrenz mit Staaten die kein Problem damit haben (z.b. China mit seinen vielen Staatsunternehmen, oder Norwegen/Saudi-Arabien mit ihren Öl-Fonds denen massig Anteile an vielen Unternehmen gehören). Zum anderen haben wir als export-orientierte Nation doch ein hohes Interesse daran, dass Logistik sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands funktioniert, und wir zur Not darauf Einfluss nehmen können. Selbst aus militärischer Sicht (wo so ein paar Mrd im Budget schnell untergehen) Stelle ich es mir praktisch vor, wenn man sich im worst Case schnell auf so ein Transport Netzwerk verlassen kann.
Ich fürchte das wird jetzt schnell verscherbelt und der Gewinn landet letztendlich noch nicht Mal bei der Bahn, sondern es wird Budget technisch etwas verschoben. Auch wenn es offiziell dann anders aussieht, wird daraus ein Steuergeschenk für Rentner.
Ich kenne die Hintergründe und Beweggründe nicht, aber intuitiv kommt mir die Entscheidung richtig vor. Die Bahn muss keine Gewinne machen und muss sich ausschließlich mit einer Aufgabe beschäftigen: Wie bringe ich Teil X von A nach B per Choochoo. Wozu also ein weltweit agierendes Logistikunternehmen betreiben?
Bikesharing könnte ich als Zusatzbeschäftigung der Bahn noch verstehen, aber sobald die ins Autovermietungsgeschäft einsteigen, um Gewinne zu erzielen, wirds einfach nur absurd.
Schenker ist alles außer Gütertransport auf Schienen. Der Schienentransport ist bei DB Cargo. Ich denke, dass die beiden Unternehmen gute Verpflechtungen an der Schnittstelle haben. Man könnte Schenker auch strategisch nutzen, etwa als Ankerkunde, wenn man neue Logistikzentren für die letzte Meile aufbaut, wo Schiene auf Straße umgeladen wird u.ä.
Wenn dann stattdessen Subventionen dafür aufgebracht werden, die direkt in die Tasche von Privatunernehmen fließen, dann lieber an eine (indirekt) staatliche Logistiktochter.
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Und vor allem warum so billig? Schenker hat glaube ich letztes Jahr einen operativen Gewinn von 1,1mrd Euro gemacht. Ne P/E von unter 14 für ein top aufgestelltes und profitables Unternehmen ist doch lächerlich wenig heutzutage.
Und gerade als Staat sollte man doch auch längerfristig denken und nicht die kurzfristige Finanzspritze nehmen, die eh in Relation zu den Summen mit denen der Staat hantiert gering wirkt, und stattdessen in Jahrzehnten denken. Gerade bei der Bahn sind ja viele Projekte langfristig, wie z.B. der Deutschlandtakt. Selbst wenn er pünktlich kommt, hat Schenker in der Zeit schon deutlich mehr als den gesamten Verkaufserlös als Gewinn erwirtschaftet. Und gerade für Investitionen kann sich der Staat doch eh günstig Geld leihen?
Auch das Argument, dass Schenker z.B. im Ausland tätig ist und es nicht Aufgabe des Staates ist halte ich für schwach. Zum einen stehen wir durchaus in Konkurrenz mit Staaten die kein Problem damit haben (z.b. China mit seinen vielen Staatsunternehmen, oder Norwegen/Saudi-Arabien mit ihren Öl-Fonds denen massig Anteile an vielen Unternehmen gehören). Zum anderen haben wir als export-orientierte Nation doch ein hohes Interesse daran, dass Logistik sowohl innerhalb als auch außerhalb Deutschlands funktioniert, und wir zur Not darauf Einfluss nehmen können. Selbst aus militärischer Sicht (wo so ein paar Mrd im Budget schnell untergehen) Stelle ich es mir praktisch vor, wenn man sich im worst Case schnell auf so ein Transport Netzwerk verlassen kann.
Ich fürchte das wird jetzt schnell verscherbelt und der Gewinn landet letztendlich noch nicht Mal bei der Bahn, sondern es wird Budget technisch etwas verschoben. Auch wenn es offiziell dann anders aussieht, wird daraus ein Steuergeschenk für Rentner.
Ich kenne die Hintergründe und Beweggründe nicht, aber intuitiv kommt mir die Entscheidung richtig vor. Die Bahn muss keine Gewinne machen und muss sich ausschließlich mit einer Aufgabe beschäftigen: Wie bringe ich Teil X von A nach B per Choochoo. Wozu also ein weltweit agierendes Logistikunternehmen betreiben?
Bikesharing könnte ich als Zusatzbeschäftigung der Bahn noch verstehen, aber sobald die ins Autovermietungsgeschäft einsteigen, um Gewinne zu erzielen, wirds einfach nur absurd.
Schenker ist alles außer Gütertransport auf Schienen. Der Schienentransport ist bei DB Cargo. Ich denke, dass die beiden Unternehmen gute Verpflechtungen an der Schnittstelle haben. Man könnte Schenker auch strategisch nutzen, etwa als Ankerkunde, wenn man neue Logistikzentren für die letzte Meile aufbaut, wo Schiene auf Straße umgeladen wird u.ä.
Wenn dann stattdessen Subventionen dafür aufgebracht werden, die direkt in die Tasche von Privatunernehmen fließen, dann lieber an eine (indirekt) staatliche Logistiktochter.