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„Wer einen Nissan in den USA kauft und den Datenschutzbestimmungen zustimmt, erlaubt dem Unternehmen, Daten über die „sexuelle Aktivität“ zu erheben und weiterzugeben. Die Mozilla-Foundation hat sich bei 25 Automarken angeschaut, was diese sammeln dürfen – mit teils haarsträubenden Ergebnissen.“
Glauben Sie uns, wenn wir das sagen: Die Datenschutzrichtlinie von Nissan ist wahrscheinlich die irrsinnigste, gruseligste, erschreckendste, traurigste und verkorkste Datenschutzrichtlinie, die wir je gelesen haben. Und wir hier bei *Privacy Not Included haben eine Menge Datenschutzrichtlinien gelesen. Bitte Leute, wenn euch der Datenschutz auch nur ein bisschen am Herzen liegt, dann haltet euch bitte so weit wie möglich von Nissans Autos, Apps und verbundenen Diensten fern.
Das klingt ziemlich eindeutig von Mozilla.
Neue Autos liegen in der Regel mindestens vier Jahre hinter jeglicher normalen Technik, da dort an allem rumgespart wird, um den Gewinn zu maximieren. Kein Wunder dass bei Datenschutz dass gleiche Motto läuft.
Liegt eher daran das die entwicklung so lange dauert, und hinterher nichts mehr an der software geaendert wird. “Um das radio zu updaten brauchen wir OS version 14.6, aber die software fuer die klimaanlage wird nur bis version 11.9 unterstuetzt, und die neuere, kompatible hardware hat eine andere groesse und passt nicht mehr in den motorraum!” - oder so…
Ein Auto wird über ± 5 Jahre entwickelt. Aus irgendwelchen Gründen kriegen sie es aber nicht hin den ganzen Infotainmentblödsinn so zu konzipieren, dass er separat mit weniger Vorlauf entwickelt werden kann. Oben drauf kommt dann noch das ausnutzen von Nutzerdaten und die Tatsache, dass Automobilhersteller Apple, Google, Microsoft und co eben nochmal Jahre hinterher sind was Software und Hardware für Unterhaltungselektronik angeht.
Hatte schon vorher keinen Bock auf Autos
Woher kennt das auto meine sexuelle aktivitaet?
Kameras, Mikrofone, Streckennachverfolgung mittels globaler Navigationstechnik (z.B. Satelliten, W-LAN oder Mobilfunknetze), Korrelation mit Daten anderer Nutzer. Es fällt eben auf, wenn du zu bestimmten Uhrzeiten weder an deinem üblichen Arbeits- noch Heimatplatz parkst, sondern bei Pamela vor’m Haus aus der Nachbarstadt, während ihr Mann fort ist.
(Teilweise unernst gemeint. Fest steht auf jeden Fall, dass es sehr viele Primär- und Sekundärdatenquellen gibt, aus denen sich auf dein Verhalten und womöglich auch auf deine Sexualität zurückschließen lässt, wenn man die richtigen Daten halbwegs vernünftig auswertet. Big Data ist mächtig nützlich, aber auch unheimlich gruselig, wenn es nicht gut reguliert ist.)
Das beispiel halte ich aber fuer sehr weit hergeholt - demnach muesste ich ja staendig sex haben wenn ich nicht gerade zu hause oder auf arbeit bin…
Clickbait. Der Punkt mit “sexueller Aktivität” taucht nur auf, weil es dummerweise in einer Kategorie mit “driver’s license” und “credit card” auftaucht. Die policy ist natürlich immer noch viel zu breit, aber es ist nicht so wie es den Anschein macht. Scheinbar haben die aus Faulheit einfach überall den Haken gesetzt. Bedanken darf man sich beim California Consumer Privacy Act (“CCPA”), der diese haarsträubende Kategorie eingeführt hat
Link: https://owners.kia.com/us/en/privacy-policy.html#two
Sensitive Personal Information
This category may include Social Security number, driver’s license, state identification card, or passport number; account log-in, financial account, debit card, or credit card number in combination with any required security or access code, password, or credentials allowing access to an account; precise geolocation; racial or ethnic origin, religious or philosophical beliefs; union membership; genetic data; unique biometric information; contents of certain mail, emails, and text messages; or health, sex life or sexual orientation information.
Wieso Clickbait? Es taucht in den Datenschutzbestimmungen auf, darf dementsprechend erfasst werden, und kann durch Kameras, Mikrofone usw. erfasst werden. Nissan müsste es ja nicht in die Datenschutzbestimmungen aufnehmen, oder? Sie scheinen sich ja zudem auch nicht daran zu halten, dass man nach CCPA das Recht auf Löschung hätte.
Letztens habe ich von Renault via DSGVO Abfrage eine Übersicht angefordert. Sofern die nicht Einträge auslassen haben die technische Daten zum Fahrzeug, Verkaufsdaten, Einschätzung als Kunde und absurderweise den Emailverkehr für die DSGVO Abfrage. Entweder trackt mich das Auto (Zoe2) nicht oder die geben das nicht preis. Ich hoffe mal auf ersteres.
Endlich kümmert sich Mozilla mal um etwas, mit dem sie sich wirklich gut auskennen:
WebbrowserAutos.Dass sich die für Datenschutz einsetzen finde ich eigentlich gut.
Nur schade, dass Firefox längst Adware geworden ist.
Zum beispiel?
Naja, in den optionen lassen sich die “sponsored results” ja sehr einfach abschalten - und das sind auch nur affiliate links wie du sie auf jeder webseite findest. Die artikel zu 2+3 sind 6 jahre alt und die funktionen nichtmehr in (meinem?) firefox enthalten.
Ja, Firefox bekommt immer mal wieder solche “Funktionen”. Die werden dann immer wieder entfernt - und durch ähnliche ersetzt. Und ja, man kann die Reklame abschalten, aber Opt-out-Adware ist halt immer noch Adware. Wäre es standardmäßig deaktiviert, würde ich ja gar nicht meckern…
Mozilla weiß schon, was sie da tun. Der weit überwiegende Teil der Nutzy hat entweder keine Ahnung, dass es einen Einstellungsdialog gibt oder keine Ahnung, wie man den bedient. Standardeinstellungen sind unheimlich wichtig.
(Rational betrachtet finde ich Firefox trotzdem immer noch den besten Browser. Aber eben trotz dieser Aktionen statt wegen dieser Aktionen. Die Werbung ist einigermaßen zurückgenommen und die Analytik ist zum großen Teil sowohl sinnvoll zielgerichtet als auch einigermaßen selbst verwaltet.)
Firefox einfach in den großen Topf „Adware“ zu werfen ist hinsichtlich Datenschutz sicherlich kontraproduktiv.
“Weniger schlimm als Google” ist immer noch nicht dasselbe wie “uneingeschränkt empfehlenswert”.
Natürlich nicht, wer sagt das?
Firefox ist Adware und darauf hinzuweisen die einzige Chance, Datenschutz bei Mozilla endlich mal wieder zur Maxime zu erklären. Es gibt nicht “ein bisschen schlimm” bei Adware. Der große Topf passt schon.
Du merkst etwas läuft verkehrt, wenn fachfremde Organisationen sich mit deinem Thema auseinandersetzen und ein vernichtendes Urteil geben.
Der Unterschied ist doch ohnehin überwindbar bis vernachlässigbar geworden.
Touché.